Bis zum Mittag legten wir noch die fehlenden Meilen zurück, bevor wir den nächsten und damit einen der größten Nationalparks in Angriff nahmen. Die ersten Sekunden am Mather Point, einem der vielen Aussichtspunkte am Canyon, verbrachten wir erst einmal schweigend. Jeder war ganz in sich gekehrt und musste die Aussicht zunächst wirken lassen. Die nüchternen, geologischen Informationen über die Entstehung dieses natürlichen Kunstwerkes mit dem in Einklang zu bringen, was man vor sich sah, das wollte einfach nicht gelingen. Es war bzw. ist unbegreiflich, wie dieser am Horizont dahinschlängelnde Fluss all das erschaffen hat. Um dem Ganzen noch etwas mehr auf den Grund zu gehen, im wahrsten Sinne, entschieden wir uns den Kaibab-Trail hinabzusteigen. Das gemeine an all diesen Canyon-Trails ist leider, dass man erst bergab läuft und selber einschätzen muss, wann man wieder umkehren sollte, damit man noch genug Kraft hat für den Aufstieg. Die vielen am Rand sitzenden Hitze- oder Höhenopfer waren eine klare Warnung. Die Jungs sind das trotzdem ganz sportlich angegangen und haben den für 4-6h ausgeschriebenen Ab- und Aufstieg in 3h gemeistert. Zur Belohnung gab es einen wunderschönen Sonnenuntergang, der den Canyon noch einmal richtig erstrahlen ließ.